Anatomie des Auges
Unser Bild von der Welt entsteht im Kopf
Das Auge ist das wohl wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Es gleicht einer hochsensiblen Kamera, die in ihrer Leistungsfähigkeit noch von keiner konstruierten Kamera eingeholt wurde. Nur mit ihm ist es uns möglich, die Welt in ihrer ganzen Pracht wahrzunehmen.
Kein anderes Sinnesorgan liefert uns so reichhaltige Informationen wie das Auge. Wobei Sehen ein höchst komplexer Vorgang ist. Dazu nimmt unser Auge in jeder Sekunde Abermillionen Informationen auf – und leitet sie in Form von elektrischen Impulsen an das Gehirn weiter. Dort werden die nüchternen Nervenstimulationen in etwas völlig Neues verwandelt: in persönliche Eindrücke und Empfindungen. Oder kurz: unser Bild von der Welt.
Die Anatomie des Auges
Die komplexe Anatomie des Auges lässt sich vereinfacht in zwei Bereiche gliedern: den äußeren und inneren Bereich. Bei einem gesunden Auge sind die Bestandteile des Auges hoch funktional und exakt aufeinander abgestimmt. Für optimales Sehen.
Ihr Auge verdient kluge Prävention, sorgfältige und hochmoderne Diagnostik und die individuell beste Behandlung.
Äußere Anatomie:
Hornhaut (Cornea)
Die durchsichtige Hornhaut ist die vorderste Schicht des Auges und somit unser „Fenster“ zur Welt. Ihre gleichmäßig gewölbte Form bricht das auftreffende Licht, damit es im Augeninneren punktförmig fokussiert wird. Dadurch sehen wir scharf. Ihre relativ robuste Oberfläche schützt das Auge zudem vor äußeren Einflüssen.
Pupille
Die Pupille ist die zentrale, lichtdurchlässige Öffnung der Regenbogenhaut (Iris), auch als Sehloch bezeichnet. Durch sie gelangen Lichtstrahlen ins Augeninnere.
Regenbogenhaut (Iris)
Die Iris umschließt die Pupille. Sie kann sich durch eine veränderliche Pupillenweite, wie die Linse einer Kamera, dynamisch den Lichtverhältnissen anpassen. Das bedeutet: Die Pupille verengt sich bei starkem Lichteinfall und weitet sich bei Dunkelheit. Die Iris ist in der Regel farbig und bestimmt somit die Augenfarbe.
Augenlinse
Hinter der Regenbogenhaut befindet sich die elastische Augenlinse. Sie kann sich mithilfe von Muskeln aktiv verformen und somit den Brechungswinkel des Lichts aktiv steuern. Man nennt dies Akkommodation. Gerade Weitsichtigkeit (= der Brennpunkt liegt hinter der Netzhaut) lässt sich dadurch oft gut vom Auge ausgleichen.
Die Sehstärke (Visus) hängt davon ab, wie optimal die Brechkraft ist bzw. wie exakt die Lichtinformation auf der Netzhaut gebündelt wird. Sehstörungen entstehen häufig dadurch, dass die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt ist, beispielsweise bei einer Hornhautverkrümmung. Bei anderen Fehlsichtigkeiten liegt der Brennpunkt entweder vor oder hinter der Netzhaut anstatt direkt darauf. In der Folge entstehen Kurz- beziehungsweise Weitsichtigkeit.
Innere Anatomie:
Glaskörper
Im Augeninneren befindet sich der sogenannte Glaskörper. Das ist eine gelartige Flüssigkeit, die zu einem Großteil aus Wasser sowie Eiweißbestandteilen und Bindegewebsfasern besteht. Der Glaskörper dient vor allem der Formstabilität des Auges.
Netzhaut (Retina)
Die Augeninnenseite ist zum größten Teil von der Netzhaut (Retina) beschichtet. Sie besteht aus vielen lichtempfindlichen Nervenzellen (Fotorezeptoren), den Zapfen und Stäbchen. Während die Stäbchenzellen für das Sehen in der Dunkelheit zuständig sind, lassen die Zapfen am Tag und bei Dämmerung Farben entstehen. Die lichtempfindlichen Fotorezeptoren der Netzhaut sind in der Aderhaut (Chorioidea) verankert. Diese ist für die Durchblutung des Auges und die Aufnahme wichtiger Nährstoffe zuständig.
Makula
Genau auf der Rückseite des Auges, an dem Punkt, der am Weitesten von der Linse entfernt ist, befindet sich die Makula, auch “Gelber Fleck” genannt. Sie markiert den Ort des schärfsten Sehens, wo sich die Fotorezeptoren in besonderer Dichte drängen. Scharfes Sehen entsteht dann, wenn das Licht durch die Hornhaut, das Kammerwasser und die Linse so gebrochen wird, dass es auf einen möglichst kleinen Punkt fokussiert wird.
Sehnerv
Der sogenannte Sehnerv besteht aus gebündelten Sehnerven (Axonen). Er leitet elektrische Impulse ins Gehirn, die dann im Gehirn, in Kombination mit Erinnerungen und Erfahrungen, zu einem recht subjektiven Bild von der Welt zusammengesetzt werden. An der Stelle, an welcher der Sehnerv aus der Netzhaut ins Gehirn weitergeleitet wird, befinden sich keine Fotorezeptoren. Man nennt diese Stelle auch den „Blinden Fleck“.